Kindliche Stimmstörungen (Juvenile Dysphonie)

Wir werden kindliche Stimmstörungen behandelt?


In einer logopädischen Therapie werden ab dem Vorschulalter auf kindgerechte Weise Übungen für den richtigen Umgang mit der Stimme erarbeitet. Bei dem betroffenen Kind soll dabei eine anstrengungsfreie und belastbarere Stimme gefördert werden. Die neuen stimmlichen Verhaltensweisen werden in kleinen Schritten erarbeitet und später im Alltag gefestigt. Dabei wird auf alle stimmrelevanten Bereiche wie Körpertonus, Atmung, Artikulation und Stimmgebung eingegangen. Eine wichtige Rolle spielt auch die Förderung der Wahrnehmung sowie ein Training der Kommunikation. Es werden auch immer die Eltern bzw. Bezugspersonen des Kindes mit in die Therapie einbezogen. Bei kleineren Kindern wird oft nicht direkt mit dem Kind gearbeitet, sondern es erfolgt eine gezielte Elternberatung. Eventuell ist auch eine begleitende Familientherapie o.ä. angezeigt.

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Symptome kindlicher Stimmstörungen


Nicht nur Erwachsene, auch Kinder können bereits von einer Stimmstörung betroffen sein. Sie leiden an einer ständigen Heiserkeit, sprechen meist sehr angestrengt und werden mitunter wegen ihrer rauen, krächzenden Stimme schwer verstanden. Von einer kindlichen Stimmstörung spricht man, wenn das Kind mehr als drei Monate permanent rau, heiser oder gepresst spricht. Oft kommt es sogar zur Entstehung von „Schreiknötchen“. Das sind kleine Verdickungen („Knötchen“) an den Stimmlippen, als Folge stimmlicher Überlastung. Die Stimmlippen können somit nicht mehr frei und locker schwingen, sondern nur noch mit stärkerem Kraftaufwand, was wiederum zur Verschlimmerung der Symptome führt.
Längere Heiserkeit sollte daher unbedingt ärztlich (Kinderarzt oder HNO-Arzt) abgeklärt werden!

Sonderform: Mutationsstimmstörungen

Es gibt aber auch Stimmstörungen die während des Stimmbruches im Jugendalter auftreten, sogenannte Mutationsstimmstörungen. Sie kommen sowohl bei Jungen als auch bei Mädchen vor, wobei Jungen häufiger betroffen sind. Hierbei ist der physiologische Stimmwechsel gestört. Als Ursache kommen besonders psychogene und hormonelle Faktoren in Frage. Aber auch konstitutionelle Aspekte, wie das Zusammenspiel der Kehlkopfmuskeln oder ein zu schnelles Kehlkopfwachstum können im Missverhältnis stehen und so eine Dysphonie zur Folge haben.

Was sind die Ursachen kindlicher Stimmstörungen?


Die Ursachen einer kindlichen Dysphonie können sehr vielfältig sein. Selten ist ein Aspekt allein verantwortlich. Vielmehr spricht man von einer multifaktoriellen Genese, also dem Zusammenwirken vieler Faktoren, die für das Entstehen einer Stimmstörung eine Rolle spielen. So können Juvenile Dysphonien als Folge langer Atemwegsinfekte und Kehlkopfentzündungen auftreten. Auch ein falsches Atemmuster (Hochatmung) sowie eine behinderte Nasenatmung können zur Entstehung beitragen. Meist sind aber ein falscher übermäßiger Stimmgebrauch, das heißt, zu lautes Sprechen zu Hause, im Kindergarten bzw. in der Schule oder beim Sport (schreien über den Fußballplatz usw.) oder ungünstige Stimmvorbilder (ähnliche Probleme oder bereits bestehende Stimmstörungen bei Eltern, Lehrern usw.) weitere Faktoren, die eine chronische Dysphonie im Kindes- und Jugendalter begünstigen. Hinzu kommen psychische und soziale Aspekte, wie eine verändertes Umfeld durch Schul- oder Kindergarteneintritt, Geschwisterkonstellation uvm. im Leben des Kindes.

Symptome kindlicher Stimmstörungen


  • Die Stimme klingt rau, heiser, krächzend oder gepresst.
  • Teilweise bricht die Stimme ganz weg.
  • Das Kind spricht zu hoch oder zu tief.
  • Häufiges Räuspern.
  • Kratzen, Brennen oder Schmerzen im Halsbereich.
  • Probleme beim Singen. Melodien können nicht nachgesungen werden.
  • Das Kind hat Schwierigkeiten sich stimmlich durchzusetzen. Dies kann sich in vermehrten Aggressionen oder Schweigen äußern