Eine plötzliche Durchblutungsstörung des Gehirns wird als Schlaganfall (Apoplex) bezeichnet. Dabei kann es entweder zu einer Mangeldurchblutung durch ein verstopftes Blutgefäß oder zu einer Hirnblutung durch einen Riss oder Platzen eines Blutgefäßes kommen.
Ein Schlaganfall ist immer ein medizinischer Notfall! Wenn Sie folgende Warnzeichen bei sich oder einem Angehörigen bemerken, rufen Sie sofort den Notarzt oder Rettungsdient! Jede Minute zählt- je früher ein Schlaganfall erkannt und behandelt wird, desto besser sind später die Heilungschancen.
Warnzeichen:
Sofortige Maßnahmen:
Sobald Sie eines oder mehrere der Warnzeichen bemerken, sollten Sie folgendes tun:
Risikofaktoren:
Die häufigste Ursache eines Schlaganfalls ist die Arteriosklerose (=Arterienverkalkung). In den Arterien sammeln sich Fette, Blutzellen, Kalksalze und Bindegewebe ab. Diese Partikel verengen die Arterie Stück für Stück und es bildet sich ein Blutgerinnsel, das die Arterie komplett verstopft. In der Folge kommt es zu einem Schlaganfall. Es gibt bestimmte Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit eine Arteriosklerose und somit einen Schlaganfall zu erleiden begünstigen. Treten mehrere dieser Faktoren gemeinsam auf, erhöht sich das Schlaganfallrisiko enorm. Das sind zum Beispiel:
Folgen eines Schlaganfalls:
Ein Schlaganfall zieht eine Reihe von neurologischen Störungen nach sich und erfordert eine langwierige und komplexe Behandlung durch Ärzte und Therapeuten. Auf logopädischer Ebene sind Sprach-, Sprech- und Schluckstörungen die Folge. Am häufigsten tritt dabei die Aphasie auf. Aber auch eine Dysphagie, Sprechapraxie und/ oder Dysarthrie können entweder zusätzlich oder als eigenständige Störung auftreten.
Logopädin für Kinder und Erwachsene
Nach einem Schlaganfall werden Sie zunächst einige Tage oder Wochen in einem Akutkrankenhaus sein. Hier werden Patienten zunächst auf der sogenannten „Stroke Unit“- der Schlaganfallstation betreut. Ein Team aus Ärzten und Therapeuten, darunter auch Logopäden, kümmert sich rund um die Uhr um Sie. Die wichtigsten logopädischen Interventionen sind hier die Diagnostik und Therapie von akuten Schluckstörungen, um eine lebensbedrohliche Lungenentzündung infolge einer Aspiration zu verhindern. Aber auch Sprach- und Sprechstörungen werden hier bereits diagnostiziert und behandelt. Nach wenigen Tagen kommen die Patienten dann zur Anschlussheilbehandlung auf eine Normalstation oder können sogar nach Hause entlassen werden.
Nach dem Aufenthalt in der Klinik wird der Patient in eine Rehabilitationseinrichtung verlegt. Hier erfolgt ein stationärer Aufenthalt über mehrere Wochen, bei dem die logopädische Versorgung weitergeführt wird. Anfangs in höheren Frequenzen, je nach Störungsbild mindestens einmal täglich. Die logopädischen Sprach- und Sprechtherapien finden in Einzelbehandlungen und zusätzlich in Gruppen statt. Ebenso werden Schluckstörungen intensiv logopädisch behandelt und durch regelmäßige apparative Verlaufsuntersuchungen überwacht. Sodass eine optimale Ernährungsanpassung gegeben ist. Ziel der Rehabilitation ist die Wiedererlangung und Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit und größtmöglichen Teilhabe am Alltag und im Berufsleben.
Nach dem stationären Aufenthalt in einer Rehabilitationsklinik werden die Patienten ambulant von niedergelassenen Logopäden oder in speziellen Therapiezentren weiterbehandelt. Eine neurologische Sprach-, Sprech- oder Schluckstörung bedarf meist eines sehr langen Behandlungszeitraumes über mehrere Jahre hinweg. Die logopädische Therapie erfolgt je nach Bedarf ein- bis dreimal wöchentlich und kann auch als Hausbesuch durchgeführt werden. Hierzu bedarf es einer ärztlichen Verordnung, die in der Regel vom Hausarzt oder Neurologen ausgestellt wird.